Donnerstag, 5. November 2015

Agile Werte

Mir kam die Idee, in einer Retro mal die agilen Werte als Aufhänger zu nutzen und dem Team die Frage zu stellen, wie sehr sie diese leben, um so weitere Verbesserungspotentiale zu identifizieren.

Was sind eigentlich die agilen Werte?

Formuliert wurden sowohl die Xtreme Programming Values als auch die Scrum Values.

In beiden Listen vermisse ich jedoch Werte, die für mich selbstverständlicher Bestandteil der agilen Kultur sind und die ich bei meiner Recherche auch auf anderen Listen gefunden habe.

Hier ist meine Sammlung:

Respekt (XP, Scrum)


Ist die Grundlage für Agiles Arbeiten. Ohne Respekt können wir nicht voneinander lernen.

Mut (XP, Scrum)


Kann individuell unterschiedliche Dinge bedeuten. Mutig ist es, immer wieder aus seiner persönlichen Komfortzone zu treten, um sich und das Team zu verbessern.

Einfachheit (XP)


Keep it simple and stupid - je einfacher die Lösung ist, desto leichter verständlich ist sie und umso weniger Fehler kann man bei ihrer Umsetzung machen.

Feedback (XP)


Um zu verstehen, wie gut die Dinge funktionieren, die ich mache, muss ich mir Feedback holen. Das betrifft sowohl technisches (Automatisierte Tests und Deployments) als auch persönliches (Retrospektiven und Feedback-Kultur).

Kommunikation (XP)


In einem Projekt gibt es meist mehr Informationen als ein einzelner überblicken kann. Damit das Team fundierte Entscheidungen treffen kann, ist es nötig, dass alle relevanten Informationen ausgetauscht werden.

Vertrauen


Für ein erfolgreiches Projekt benötigt man gute Leute, die ein Team bilden, das insgesamt das nötige Know-How hat, um das Projekt zu bewerkstelligen. Wenn nicht jedem einzelnen das Vertrauen entgegengebracht wird, dass er oder sie Wissen und Fähigkeiten so gut wie möglich einsetzt, sondern die Teammitglieder kontrolliert werden, können sie ihr volles Potential nicht entfalten.

Ehrlichkeit


Wer mir vertraut, hat im Gegenzug das Recht auf meine Ehrlichkeit. Nur so kann man eine langfristige Zusammenarbeit gewährleisten. Dazu gehört auch, Unangenehmes, wie z.B. langsamen Fortschritt oder Misserfolg proaktiv zu kommunizieren. Das erfordert manchmal Mut, steigert aber langfristig das Vertrauen.

Verbindlichkeit (Scrum)


Um effizient zu arbeiten, müssen sich die Teammitglieder aufeinander verlassen können. Auch der oder die PO benötigt verlässliche Aussagen des Teams, um seine Aufgaben, wie Priorisierung und Risikominimierung, zu erfüllen. Wichtig ist hierbei, nur das zu versprechen, was man auch halten kann.

Transparenz


Bedeutet die vorhandenen Informationen so mit allen zu teilen, dass ein gemeinsames Bild der Aufgaben und Hindernisse entsteht, was die Grundlage für Entscheidungen bildet.

Fokus (Scrum)


Menschen sind nicht gut multitaskingfähig. Je mehr Aufgaben ein Mensch gleichzeitig bewerkstelligen muss, desto langsamer und fehleranfälliger wird die Ausführung dieser Aufgaben wegen der häufigen Kontextwechsel. Deshalb ist es wichtig, gerade komplexe Aufgaben fokussiert nacheinander abzuarbeiten.

Offenheit (Scrum)


Nur wenn ich mich auf die Gedankengänge und Erfahrungen meiner Teamkollegen einlasse, kann ich von ihnen lernen. Dazu gehört es, aktiv zuzuhören und lieber erstmal eine Frage zu stellen, um die Ansicht des anderen besser zu verstehen, anstatt die eigene Meinung in den Vordergrund zu stellen.

Humor


Menschen sind besser in dem was sie tun, wenn sie Spaß dabei haben. Auch Lernen fällt mit Spaß leichter. Außerdem ist es für meine Teamkollegen einfacher, mir kritisches Feedback zu geben, wenn ich mich selbst nicht so ernst nehme.

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